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Toni Schönfelder A lifetime of innovation



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Toni Schönfelder
A lifetime of innovation

Wie «grün» ist die Papierindustrie? Ein internationaler Vergleich der Bank Sarasin rg. Die Papierindustrie hat mancherorts einen eher schlechten Ruf. Der Branche wird von Umweltschutzorganisationen oft vorgeworfen, sie belaste die Umwelt - Wasser und Luft - in gravierender Weise und füge den Wäldern durch Übernutzung schweren Schaden zu; man denke etwa an das in der Tat bedenkliche Abholzen ganzer Waldstriche in gewissen subtropischen und tropischen Ländern. Aber es wäre falsch, die Forst- und Papierwirtschaft aller Regionen dieser Welt über einen Leisten schlagen zu wollen. Zumindest in den westlichen Industriestaaten dürfte das Umweltverhalten der (Gross-)Konzerne besser sein als gemeinhin angenommen. Eine detaillierte Studie1 der Bank Sarasin zur Frage, welche der heute führenden Forst- und Papierkonzerne dem Ideal der Nachhaltigkeit am nächsten kommen, bestätigt diese Einschätzung. Vorbildliche Skandinavier In die Analyse aufgenommen wurden Unternehmen, die, erstens, einen nennenswerten Umfang eigenen Waldes besitzen, deren Titel, zweitens, an der Börse kotiert sind, die, drittens, eine «brauchbare» Umweltberichterstattung vorlegen und die, viertens schliesslich, in geographischen Regionen beheimatet sind, wo - mit Ausnahme Brasiliens - die Umweltschutzstandards ein gewisses Niveau erreicht haben. Auf Grund dieses «Rasters» wurden schliesslich folgende zwölf Konzerne unter die Lupe genommen: die beiden US-Unternehmen International Paper und Weyerhaeuser, die kanadische Gruppe Abitibi- Consolidated, die brasilianische Aracruz, die vier schwedischen Papierhersteller SCA, AssiDomän, Holmen und Korsnäs, die drei finnischen Konzerne Metsä-Serla, Stora Enso und UPM-Kymmene sowie die norwegische Norske Skog. Um das Resultat gleich vorweg zu nehmen: Mit Blick auf die Umweltverträglichkeit ihrer Aktivitäten schneiden die Unternehmen in Skandinavien am besten ab, wobei tendenziell schwedische Konzerne besser abschneiden als norwegische und finnische. Die Nordamerikaner hinken sowohl bezüglich der Qualität ihrer Umweltberichterstattung als auch hinsichtlich der ökologischen Kennzahlen - noch - hinterher. Die Resultate der Nachhaltigkeits-Analyse zeigen mit anderen Worten ein klares geographisches Muster, und zwar auch unter Einbezug der sozialen Dimension in das von den Berichtsautoren entwickelte Analyse- Konzept. Nach Firmen geordnet sieht die Rangliste nämlich wie folgt aus: Das Prädikat «überdurchschnittlich nachhaltig» erhalten vier Unternehmen (AssiDomän, Holmen, SCA, Stora Enso); sechs Unternehmen wurden als «durchschnittlich nachhaltig» (Aracruz, Korsnäs, Metsä- Serla, UPM-Kymmene, Weyerhaeuser) und zwei Firmen als «unterdurchschnittlich nachhaltig» qualifiziert (Abitibi-Consolidated, International Paper). Markant verbesserte Öko-Effizienz Die Forst- und Papierwirtschaft ist und bleibt natürlich - es liegt in der Natur der Sache - eine ressourcenintensive und umweltbelastende Branche. Aber bezüglich der Öko-Effizienz, bei der es darum geht, eine bestimmte Leistung mit kleinstmöglichem Ressourcenverbrauch und tiefer Umweltbelastung zu erbringen, haben die vertikal integrierten Forst- und Papierkonzerne in jüngerer Vergangenheit grosse Fortschritte gemacht. Wie die Berichtsautoren schreiben, konnten die Emissionen aus der Zellstoff- und Papierproduktion gegenüber dem Stand von vor zehn Jahren um teilweise mehr als 90% reduziert werden. Zudem würden sich mittlerweile die meisten Unternehmen in der vorgelagerten Forstwirtschaft und bei der Holzbeschaffung zu einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung (man holt nur so viel Holz aus dem Wald, wie auch wieder nachwächst) verpflichten, heisst es weiter. Ganz offensichtlich hat die Branche die Bedeutung der Umwelt als strategische Komponente ihrer Geschäftstätigkeit erkannt. Nicht von ungefähr haben alle zwölf von der Bank Sarasin analysierten Grosskonzerne eine Umweltpolitik formuliert und diese auch veröffentlicht. 1 Christoph Butz und Catrina Vaterlaus: Wie nachhaltig sind die Erfinder der Nachhaltigkeit? Eine Übersicht über die Forst- und Papierindustrie. Bank Sarasin, Juli 2000. Neue Zürcher Zeitung, 5. Juli 2000

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